In stressigen Zeiten wünschen wir uns oft mehr Gelassenheit. Doch eines kann ich dir gleich am Anfang verraten: Das Wünschen allein wird dir nicht helfen. Die positive Nachricht ist allerdings, dass du dich für mehr Gelassenheit entscheiden und damit aktiv etwas dafür tun kannst. Wie das geht und wie du die Vorteile von Gelassenheit für dich nutzen kannst, zeige ich dir im folgenden Blogartikel.
Was ist eigentlich Gelassenheit?
Für das Wort Gelassenheit gibt es viele Synonyme wie zum Beispiel Gemütsruhe, Gleichmut, Seelenruhe oder Ausgeglichenheit.
„Gelassenheit ist somit ein friedlicher Zustand inmitten eine schwierigen oder stressigen Situation.“
Sind wir gelassen, bringt uns nichts aus der Fassung. Wir bleiben mit uns selbst verbunden und können, trotz des Stresses, angemessen reagieren. Egal, was um uns herum passiert, es prallt an uns ab und wir bleiben emotional stabil, positiv, ausgeglichen und entspannt. Wir alle kennen diesen Zustand und genießen die Momente, wo uns das gelingt.
Das Gegenteil von Gelassenheit ist Stress, Unruhe, Hektik und Nervosität. In unserer schnelllebigen Welt haben wir uns fast schon daran gewöhnt. Wir sagen uns dann gerne Sätze wie:“ Das ist halt so“, „Es wird besser, wenn…“, „Ich muss nur noch…“, „Wenn ich in meinem Job erfolgreich sein will, muss ich da jetzt halt durch“ und so weiter.
Doch in diesen Sätzen lauert eine Gefahr. Denn was machen sie mit uns? Sie legitimeren den Stress als Normalzustand, als notwendiges Übel auf unserer Reise zu mehr Glück und sie machen Gelassenheit zum Ausnahmezustand. Betroffen von diesem Muster sind viele in unserer Gesellschaft. Aber vor allem für Mütter ist das oft der Alltag.
Gelassenheit für berufstätige Mütter?
Kann es das geben? Mütter die berufstätig sind, Kinder großziehen und das alles mit einer inneren Ausgeglichenheit und Freude? Das klingt wie ein Paradox. Es fühlt sich wie ein Zustand an, den es für diese Spezies gar nicht gibt.
„Von uns Müttern wird viel erwartet und wir selbst erwarten auch sehr viel von uns.“
Wenn wir berufstätig sein und Kinder haben wollen, wenn wir für diese auch noch Zeit aufbringen möchten, dann müssen wir mit dem Stress eben klarkommen, den dieses Leben mit sich bringt. Sagen wir uns das nicht immer wieder selbst?
Fakt ist: Wir jonglieren mit so vielen Bällen gleichzeitig, da müsste schon ein Zauberkünstler her, um die immerwährende Gelassenheit herbeizuzaubern. Die Kinder wollen Hilfe bei den Hausaufgaben, an der Tür klingelt es, das Essen muss fertig werden, die Arbeit im Home-Office wartet noch und wir machen uns Sorgen um dies und das.
Kennst du das auch? Wie schön wäre es, wenn du dir jetzt einfach einen Riegel Gelassenheit verschlingen könntest und alles wäre gut, oder?
Gelassenheit entsteht in und selbst
Doch Gelassenheit ist nichts, was wir uns im Außen mal schnell so holen können. Sie entsteht und in uns selbst. Und das ist eine gute Nachricht. Denn weil das so ist, können wir Gelassenheit, Ruhe und innere Ausgeglichenheit auch erlernen. Jeder! Auch du!
Was es dazu braucht? Den Entschluss es zu wollen. Den Mut etwas anders zu machen. Die Neugier Neues auszuprobieren. Und die Freude über jeden kleinen Schritt, der gelingt. Und dann noch die Ausdauer, denn je mehr du trainierst, desto besser wirst du zukünftig in den stressigsten Situationen die Ruhe bewahren.
Los geht’s – Die Vorteile von Gelassenheit
Bevor ich die eine Übung an die Hand gebe, mit der du deine Gelassenheit trainieren kannst, lass und kurz auf die Vorteile von Gelassenheit gucken.
Gelassenheit sollte für dich kein „Nice to have“ sein. Denn von einer gelassenen Grundeinstellung kannst du nur profitieren. Sie hat einen großen Einfluss auf deine physische und psychische Gesundheit.
„Glückliche Menschen sind oft die, die sich eine Grundgelassenheit angeeignet haben.“
Unglückliche Menschen sind meistens im Dauerstress, beschweren sich über alles und fühlen sich permanent schlecht.
Mit Gelassenheit kannst du:
- besser mit Stress, schwierigen Situationen und schlechten Nachrichten umgehen
- gut Abschalten
- mit Sorgen anders umgehen
- immer wieder zurück zur Ruhe finden
- Entscheidungen besser treffen
Weitere positive Aspekte sind zum Beispiel folgende:
- du mehr Lebensfreude und positive Gedanken
- du bist leistungsfähiger
- du bist du körperlich und geistig gesünder
- du gehst du selbstbewusster durchs Leben
Es lohnt sich also an der eigenen, inneren Ausgeglichenheit zu arbeiten.
Mindset für mehr Gelassenheit
Ob wir überhaupt etwas als stressig empfinden, entscheiden unsere Gedanken. Denken wir zum Beispiel:
- Ich schaffe das sowieso nicht.
- Ich darf keinen Fehler machen.
- Andere Mütter schaffen das doch auch
- Ich muss Job & Familie auch ohne Hilfe unter einen Hut bekommen.
- Was denkt wohl meine Schwiegermutter, wenn ich überfordert bin?
- Ich bin eine schlechte Mutter, weil ich so viel arbeite etc.
dann führen diese Gedanken unweigerlich zu Stress und ständiger innere Unruhe. Es ist heute bekannt, dass wir täglich ungefähr 60.000 bis 70.000 Gedanken denken. Und 95 Prozent davon sind Wiederholungen vom Vortag. Zu diesen Gedankenschleifen gehören dann natürlich auch die Gedanken, die den Stress in uns erzeugen oder noch so richtig anfeuern.
Stress entsteht also in uns. Doch was können wir tun, wenn es soweit ist. Wie können wir in akuten Stresssituationen zurück zu mehr Gelassenheit finden?
Übung bei akutem Stress
Um mehr Gelassenheit in dein Leben zu holen, benötigst du einen achtsamen Umgang mit dir selbst. Wichtig ist, dass du bemerkst und dir auch ehrlich eingestehst, dass du gestresst bist. Nur so wirst du es auch schaffen, den Stress wieder loszuwerden.
„Mach dir keine Sorgen, wenn du gerade jetzt in einem emotionalen Dauerstress bist.“
Du bist auf diesem Blog-Artikel gelandet und das ist ein erster Schritt zu mehr Gelassenheit in deinem Leben. Du bist nicht allein, denn jede Mutter kennt diese erschöpfenden und verzweifelnden Situationen, in denen das Gefühl des „es ist alles zu viel“ einfach übermächtig wird. Die folgende Übung wird dir auf jeden Fall helfen, mit Stress immer besser umzugehen.
1. Stressoren erkennen und benennen
Weißt du eigentlich, was dich so stresst? Beobachte dich eine Woche lang und schreibe dir die Auslöser auf. Welche Gedanken setzten dich unter Druck? Welches Verhalten deiner Umwelt? Wann tritt das auf. Wann und wo fühlst du das in deinem Körper. Was sind erste Anzeichen? Wie machen sie sich bemerkbar? Sei die Detektivin deiner Stressoren. Das führt dazu, dass du schneller merkst, wenn die Stressspirale wieder losgeht.
2. Die 4-Schritte Methode
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Atmen
Wenn du merkst, dass sich eine stressige Situation anbahnt oder du schon in ihr drinsteckst, dann atme mehrmals tief ein und aus. Atme am besten durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus.
Wir halten in stressigen Augenblicken die Luft an und signalisieren unserem Körper damit Stress. Gleichmäßiges Atmen wiederum gibt das Signal: alles ist ok. Es geht mir gut.
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Schulterentspannung
Ziehe deine Schultern hoch bis zu den Ohren und lass sie wieder fallen. Wiederhole das 3 Mal. Balle anschließend mehrmals deine Hände kurz zu festen Fäusten und spanne die Muskeln an. Dann lass los.
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Fokus
Beantworte dir die Frage, was dich gerade so stresst? Ist das wirklich gerade so wichtig? Was davon ist in deinem Einflussbereich und kann von dir geändert werden?
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Perspektive wechseln
Welchen Gedanken könntest du denken, damit du dich ein bisschen besser fühlst. Was zum Beispiel ist gerade gut? Wofür bist du dankbar?
Punkt 1 und 2 führt dazu, dass du deinen Körper entspannst. Dadurch wird dieser Wunsch auch an dein Gehirn geschickt und dieses signalisiert deinem ganzen System, dass kein Grund zur Sorge besteht.
Punkt 3 und 4 wirken in deinem Inneren, indem sie dich aus der Situation herausholen. Oft geben wir Dingen eine große Bedeutung, doch beim genauen Hinsehen, bemerken wir, dass es eigentlich Quatsch ist, sich davon so stressen zu lassen. Wechseln wir bewusst die Perspektive, entstehen andere – positivere – Bilder und Gedanken in unserem Inneren, die uns sofort auch anders – positiver – fühlen lassen.
Merke: Oftmals sind es unsere Erwartungen und Anforderungen, die wir an uns stellen, die uns gerade so stressen. Wir nehmen das Hier und Jetzt nicht wahr, sondern denken unaufhörlich daran, was wir alles noch zu erledigen haben.
Mach dir bewusst, was du gerade denkst und was dir deine Gelassenheit raubt. Überlege, ob das gerade wirklich so wichtig ist. Dein gestresstes Inneres spüren auch deine Kinder oder die Menschen, die dich umgeben und reagieren darauf. So ist es normal, dass deine Kinder gerade dann so quengelig sind, wenn du sowieso schon innerlich unter Druck bist.
Probiere die Übung gerne aus und lass mir einen Kommentar da, wie sie dir gelungen ist.
Kennst du schon mein aktuelles kostenloses Workbook: „3 Wege zu mehr Gelassenheit in Job und Familie“? Lade es dir hier gleich herunter und erhalte noch mehr wertvolle Tipps.
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Alles Liebe
Franziska
P.S. Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann freue ich mich, wenn du ihn mit allen teilst, denen das Wissen auch weiterhelfen könnte. Danke!